Info: Feuerlöscher
Feuerlöscher - Auswahl und Bedienung
Um einen geeigneten Feuerlöscher auszuwählen, empfiehlt es sich zunächst eine
Abschätzung des Brandrisikos durchzuführen. Hier gilt es einzuschätzen, welche
brennbaren Stoffe in welcher Menge im Haushalt vorhanden sind. Hierzu zählen natürlich
Einrichtungsgegenstände, wie Gardinen, Sofas oder andere Möbel. Relevant sind aber
beispielsweise auch Lacke, Verdünnung und diverse Utensilien aus dem Keller oder
Hobbyraum. Hinzu kommen der Schwerpunkt Küche, wo sich viele elektrische Geräte, wie
Toaster, Herd oder Friteuse befinden.
Von dieser Liste ausgehend, kann man sich nun an die Suche nach einem passenden
Feuerlöscher machen. Für einen typischen Haushalt, der feste Stoffe, wie Holz und
Textilien, flüssige Stoffe, wie Benzin oder Lacke, beherbergt ist zumindest ein Löscher
nötig, der die Brandklassen A und B abdeckt. Befinden sich zudem gasförmige Stoffe im
Haus, etwa bei einem Gasherd oder einer Gasheizung, wird Brandklasse C ebenfalls
notwendig. Für die Absicherung der Küche, mit erhöhter Fettbrandgefahr empfiehlt sich
ein Feuerlöscher der Klasse F und/oder eine Löschdecke. Weit verbreitet sind in
Haushalten Löscher, die für die Klassen A, B und C geeignet sind. Solche Geräte sind in der
Regel „ABC-Pulverlöscher“.
Arten von Feuerlöschern
Die Eignung eines Löschgeräts für verschiedene Brandklassen ist auch von der Art des
Feuerlöschers, sprich dem darin enthaltenen Löschmittel, abhängig. Man muss ebenfalls
beachten, dass ein Löschmittel, welches für eine bestimmte Brandklasse nicht geeignet
ist, unter Umständen auch eine Brandausbreitung oder eine Explosion verursachen kann.
Deshalb einen Löscher nicht einfach „ausprobieren“, sondern nur einsetzen, wenn man
sicher ist, dass er bei einem Brand nicht mehr schadet als nützt.
Wasserlöscher
Wasserlöscher sind grundsätzlich nur für Brandklasse A, also feste Stoffe, geeignet. Die
Wirkung eines Wasserlöschers beruht auf der feinen Zerstäubung des Wassers durch sehr
hohen Druck. Es entsteht ein Wassernebel, welcher aufgrund seiner sehr großen
Oberfläche dem Feuer schnell die Energie entzieht und es damit zum Erlöschen bringt.
Größte Vorsicht ist hingegen bei Fettbränden geboten. Hier darf nie Wasser zum Löschen
eingesetzt werden. Dies würde zu einer Fettexplosion führen, welche verheerende Folgen
haben kann. Auch bei brennenden Metallen oder Flüssigkeiten sorgt Wasser meist für
eine Ausbreitung des Brands, anstatt einer Eindämmung.
Schaumlöscher
Wie der Name schon sagt, wird bei dieser Art von Feuerlöscher Schaum als Löschmittel
eingesetzt. Der freigesetzte Schaum legt sich auf den Brandherd, erstickt ihn und
verhindert ein erneutes Aufflammen. Schaumlöscher sind für die Brandklassen A und B
geeignet. Für Gase sind Sie unwirksam und bei Metallen und Fetten ist ebenfalls Vorsicht
geboten. Ein großer Vorteil von Schaumlöschern ist, dass sie das Umfeld des Brandes
nicht durch Verschmutzung in Mitleidenschaft ziehen, wie es beispielsweise bei
Pulverlöschern der Fall ist. Gerade elektronische Geräte werden dadurch geschont.
Schaumlöschern sind daher in Büros und an Arbeitsplätzen mit viel Technik weit
verbreitet.
Pulverlöscher
Pulverlöscher sind in der Regel für die Klassen A, B, und C geeignet und auch an der
Aufschrift „ABC-Pulver“ erkennbar. Das enthaltene Pulver ist ein sehr feines Salzgemisch,
welches das Feuer erstickt. Nachteilig bei diesen Feuerlöschern ist, dass sich das weiße
Pulver im ganzen Raum oder Gebäudeteilen verteilt und diese so „verschmutzt“. Nach
dem Einsatz eines Pulverlöschers stehen also immer Reinigungsarbeiten an. Außerdem
kann das Salzpulver elektrische Geräte durch Korrosion beschädigen. Vorteilhaft ist bei
diesem Typ allerdings die universelle Einsetzbarkeit für viele Brandarten.
Kohlendioxidlöscher
Diese Feuerlöscher stoßen zum Löschen nichtbrennbares CO2-Gas aus, welches den
Sauerstoff in der Raumluft verdrängt und den Feuer so die „Nahrung“entzieht. Der Brand
erstickt. Es bleiben weder Rückstände zurück noch werden technischen Geräte
beschädigt. Solche Löscher eignen sich aber nur für die Klassen B und seltener auch C.
Fettbrandlöscher
Speziell für das sichere Löschen von brennendem Speiseölen und -fetten wurden
Fettbrandlöscher entwickelt. Für gewerbliche Küchen sind solche Spezial-Löscher sogar
vorgeschrieben.
Falsche Feuerlöscher
In Baumärkten oder Supermärkten findet man immer wieder sogenannte Lösch-Sprays,
die irreführende Bezeichnungen, wie Fire-Killer oder Feuer-Stop, besitzen, aber bei einem
Brand oft mehr schaden als nützen. Es handelt sich hierbei um keine Feuerlöscher. Diese
Sprays werden weder nach gängigen Normen (etwa DIN EN 3) geprüft noch erfüllen sie
grundlegende brandschutztechnische Anforderungen. Die enthaltene Menge an
Löschmittel ist extrem gering und reicht nicht aus, um einen Brand einzudämmen. Für
viele Brandarten sind sie gänzlich ungeeignet. Bei Fettbränden kann es sogar zur
Explosion kommen. Diese Sprays sind also eher eine Gefahr für den Benutzer und sollten
für den Ernstfall nicht eingesetzt werden.
Löschdecken
Besonders in Küchen, wo erhöhte Gefahr durch sich entzündendes Fett besteht, empfiehlt
sich das Anbringen einer Löschdecke. Ein Löschversuch mit Wasser kann hier zu
katastrophalen Folgen und schlimmen Verletzungen führen. Aber auch für einen
lichterloh brennender Adventskranz eignen sich Löschdecken optimal. Sie sind aus
unbrennbarem Material, wie etwa Glasfasergewebe, hergestellt und werden einfach über
den Brandherd gelegt. Dem Brand wird dadurch die Sauerstoffzufuhr abgeschnitten und
die Flammen werden erstickt. Löschdecken sollten an einem leicht zugänglichen Ort
aufbewahrt werden. Sie sind vor Feuchtigkeit, Staub und Chemikalien zu schützen, damit
sie in ihrer Wirkung nicht beeinträchtigt werden.
Wie wird ein Feuerlöscher bedient?
Bedienung und Gefahrenhinweise sind auf allen Feuerlöschern stichwortartig
aufgedruckt.
Hier die wichtigsten Grundregeln:
•
Feuerlöscher entsichern
•
Löschschlauch bzw. Löschpistole festhalten (Rückstoß)
•
Bei Bränden der Brandklasse A in kurzen Stößen löschen, denn nach ca. 15
Sekunden ist der Löscher leer.
•
Achtung: Leere Feuerlöscher sofort wieder nachfüllen lassen!
Feuer
immer
in
Windrichtung
stoßweise
angreifen;
niemals
gegen
die
Windrichtung,
da
Sie
dann
gegen
die
Flammen
ankämpfen
müssen
und
so
den
Brandherd
(Glut)
nicht
erreichen können.
Flächenbrände
von
vorn
beginnend
ablöschen;
nicht
in
die
Flammen
spritzen,
sondern
von
unten
in
den
Brandherd.
Somit
sind Sie vor Flammen geschützt.
Tropf-
und
Fließbrände
von
oben
nach
unten
löschen!
Von
der
Austrittstelle
bis
zum
Boden
ablöschen.
Genügend
Löscher
auf
einmal
einsetzen!
Feuerlöscher
niemals
nacheinander
verwenden,
da
ansonsten
der
Löscherfolg
durch
die
hohe
Ausbreitungsgeschwindigkeit
des Feuers nicht gegeben ist.
Vorsicht
vor
Wiederentzündung!
Es
können
Rückzündungen
das
Feuer
wieder
entflammen lassen.
Regeln zur Bekämpfung eines Feuers:
Nach der Benutzung des Feuerlöschers, diesen auf keinen Fall wieder an seinen
ursprünglichen Platz bringen, sondern sofort wieder füllen lassen.
Bitte nicht den Helden spielen!
Führt Ihr erster Löschversuch zu keinem Erfolg, sofort den Raum verlassen.
Schließen Sie möglichst die Türen, aber nehmen Sie den Schlüssel mit.
Alarmieren Sie die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112.
Denken Sie immer an Ihre Eigensicherung!
Brandrauch und -gase werden immer wieder unterschätzt und können in kürzester Zeit
tödlich wirken!
Sicher ist sicher: Rufen Sie im Brandfall immer die Feuerwehr!
Regelmäßige Prüfung der Feuerlöscher nicht vergessen!
Nach der Norm soll alle zwei Jahre eine fachmännische Prüfung des Feuerlöschers
durchgeführt werden. Nur so lässt sich die nötige Funktionssicherheit gewährleisten.
Diese Regelung gilt für Aufladelöscher, bei denen sich das Treibgas in einem Behälter
befindet und erst bei Auslösung in den Löschmitteltank strömt. Vorteil dieses Löschers ist,
dass er nach Gebrauch wieder verwendet werden kann.
Vorsicht bei so genannten Dauerdrucklöschern, bei denen sich das Löschmittel und
Treibgas im gleichen Behälter befinden. Diese Behälter müssen, nach der
Druckbehälterverordnung, zusätzlich zu den oben genannten Prüfterminen, alle zehn
Jahre durch Sachverständige (TÜV) geprüft werden.
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